Daniel Ellsiepen legt zwei Finger an die Seite seines Handgelenks. Da wo bei anderen Menschen der Puls zu spüren ist, fühlt man bei dem jungen Mann nichts. Dabei sitzt Ellsiepen völlig lebendig, zusammen mit Intensivmediziner Peter Scharmann, der Nierentransplantierten Silke Bergmann und Hans Schmolke von der Selbsthilfegruppe für Organtransplantierte an einem Tisch. In der RobertKoch-Straße erzählen die vier von der Zeit vor und nach der Warteliste und dem täglichen Leben mit fremden Organen.
Antworten von Selbsthilfegruppe
Daniel Ellsiepen wartet seit einem Jahr auf ein neues Herz. Sein eigenes braucht elektronische Unterstiitzung von außen. ,,An der unteren Spitze meines Herzens sitzt eine Pumpe, und ein Schlauch ist mit der Aorta verbunden“, erklärt er. Vor ihm auf dem Tisch liegt das Gerät, das die Pumpe mit Strom versorgt und Daniel am Leben hält. Doch das VAD (Ventricular Assist Device) ist nur eine Übergangslösung. Für Außenstehende schwer nachvollziehbar: Durch die lebensrettende Operation ist er auf der Warteliste weiter runtergerutscht, muss länger warten.
„Es gibt zwei Einstufungen auf der Warteliste durch Eurotransplant. T steht für Transplantation, HU für High Urgency. Diese Menschen müssen immer in der Klinik bleiben – so lange, bis ein Organ gefunden wird“, sagt Hans Schmolke von der Selbsthilfegruppe Organtransplantierter NRW. Dass können mit Glück nur ein paar Tage sein – oder ein paar Jahre.
Silke Bergmann wartete zehn Jahre auf eine neue Niere und bekam sie schließlich jetzt im Juli. „Als der Anruf kam, fuhren mein Mann und ich sofort in die Klinik. Ich hatte kaum Zeit, vor der Operation darüber nachzudenken, was jetzt passiert“, sagt sie. Doch in der Selbsthilfegruppe des ebenfalls herztransplantierten Hans Schmolke fand sie im Vorfeld viele Antworten auf ihre Fragen. Es sei wichtig sich vorher mit dem Thema auseinander zu setzen, findet auch Organspendebeauftragter und Intensivmediziner Peter Schammann. Man dürfe nicht davon ausgehen, dass der Spender für den Empfänger gestorben ist, das sei einfach nicht richtig.
Auch Schmolke weiß, wie nervenaufreibend Warten ist: ,,Ich habe viel Neid gesehen. Viele verstehen nicht, warum Leute auf der Warteliste an ihnen vorbei ziehen.“ Wenn das verfügbare Organ nicht auf den Spender an Listenplatz eins passt, bekommt es ein anderer. Es spielen viele Kriterien eine Rolle: Blutgruppe, Alter, Wartezeit und auch die Größe eines Patienten. Auch Daniel Ellsiepen weiß nicht, wann sein Anruf kommt.
Silke Bergmann, bekam im Sommer nach zehn Jahren eine neue Niere
Den Originalbericht von Kirsten Gnoth aus der WAZ vom 03.11.2012 können Sie auch in der verlinkten PDF lesen.
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