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Leben retten nach dem Tod

Klinikum Niederberg informiert

Niederberg. Ein Kind zu verlieren gehört für Eltern zu den schlimmsten Vorstellungen ihres Lebens. Egal in welchem Alter. Mechthild Dreger musste genau das durchmachen und leidet nach eigenen Angaben oft heute noch darunter. Vor einigen Jahren verlor sie ihren Sohn durch einen Autounfall. “Es sah zunächst so aus, als ob er es schaffen sollte, doch dann stellten die Ärzte den Hirntod fest”, erinnert sie sich auf der Bühne der Podiumsdiskussion Organspende, zu der das Klinikum Niederberg gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eingeladen hatte. “Er war immer sozial sehr engagiert, ein engagierter junger Mann. Es war für mich daher sofort klar, dass ich auf Anfrage der Ärzte seine Organe zur Spende freigegeben habe.”

 

Dass diese Entscheidung ihr selbst helfen würde, mit dem Tod ihres Sohnes fertig zu werden, daran hatte sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gedacht. “Organe zu spenden mildert die Sinnlosigkeit des frühen Todes eines geliebten Menschen”, sagt sie bewegend unpathetisch. Noch heute erkundigt sie sich regelmäßig bei der DSO nach dem Befinden der Menschen, die dank der gespendeten Organe ihres Sohnes weiterleben dürfen. Immer unter dem Schutz der beiderseitigen Anonymität. Das normale Leben der Spendenempfänger gibt ihr Trost.

 

Zwei Menschen, die die Situation aus der anderen Sichtweise kennen, sind Hans Schmolke und Jens Döring. “Dann kam der wunderbare Moment nach der Transplantation. Ich wurde wach, der Raum war still. Kein Gerät piepte, rauschte oder pumpte. Kein Schlauch an dem ich angeschlossen war. Ich legte meine Hände auf die Brust habe mein Herz begrüßt und an den Menschen gedacht, mich bei demjenigen bedankt, der mir das Geschenk gemacht hat. Vorher hatte ich kein Leben mehr. Ich habe nur existiert”, schildert Schmolke eindrucksvoll sein persönliches Empfinden, nachdem ihm 1997 ein fremdes Herz verpflanzt wurde.

 

In der nachfolgenden Diskussion, an der sich neben den genannten direkt betroffenen Personen auch Moderator Daniel Bode von der DSO, der Transplantationsbeauftragte  des Klinikum Niederberg, Peter Scharmann, und der Ärztliche Direktor Dr. Christian Löhlein beteiligten, kamen immer wieder auch Fragen zum Organhandel auf. Aufgeschreckt durch Literaturveröffentlichung aus dem amerikanischen Raum konnten die Experten für Deutschland aber Entwarnung geben: Organhandel ist hier nicht nur gesetzlich verboten sondern kann aufgrund der stringenten Überwachung und Richtlinien nahezu ausgeschlossen werden. Der Hirntod beispielsweise, der alleinigen Grundvoraussetzung für eine Organspende, muss von zwei Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden. Beide dürfen an einer möglichen späteren Transplantation nicht beteiligt sein. Das große Interesse der anwesenden Besucher an tiefer gehenden Diskussionen zum Thema Organspende bekräftigte die Organisatoren, die Veranstaltung auch in den kommenden Jahren anzubieten.

 

Die Abendveranstaltungen des Klinikum Niederberg werden am 18. März um 19 Uhr fortgesetzt mit Vorträgen zur Rückengesundheit. Ort wird wieder das Forum Niederberg sein.

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